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Harvard vs. Trump: Wenn Milliarden und Ideologie kollidieren
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In den USA tobt ein neuer Kulturkampf – diesmal nicht um Drag-Shows oder Klimapolitik, sondern um das liebe Geld. Donald Trump, frisch im Präsidentensessel und bekanntlich allergisch gegen alles, was nach Diversität oder „linker Agenda“ riecht, wollte Harvard den Geldhahn zudrehen. 2,2 Milliarden US-Dollar Fördermittel sollten kurzerhand eingefroren werden, weil sich die Elite-Uni weigerte, die Social-Media-Profile ausländischer Studenten zu durchleuchten und ihre Diversitätsprogramme in die Tonne zu kloppen.
Doch Harvard wäre nicht Harvard, wenn es sich einschüchtern ließe. Die Universität, reich wie ein mittelgroßer Staat und selbstbewusst wie ein Oligarchensohn im Porsche, zog vor Gericht – und gewann.
Der Vorwurf: „linksextrem“ mit Campus-Charme
Die US-Regierung warf Harvard eine „linksextreme Ausrichtung“ vor. Linksextrem, wohlgemerkt, weil die Uni Programme für Diversität und Gleichstellung finanziert und pro-palästinensische Proteste auf dem Campus nicht gleich mit Panzerwagen beendet hat.
Andere Universitäten wie Columbia machten gute Miene zum bösen Spiel und unterschrieben die von Washington gewünschten Vereinbarungen. Übersetzt: „Ja, wir schnüffeln ab sofort in TikTok-Profilen von Austauschstudenten, solange der Geldfluss nicht versiegt.“ Harvard hingegen antwortete in etwa: „Wir haben ein Stiftungsvermögen von 53 Milliarden – was genau wollt ihr uns nehmen? Den Zinseszins?“
Richterin Burroughs: Mit spitzer Feder
Richterin Allison Burroughs ließ wenig Zweifel: Antisemitismus sei ernst, ja, Harvard könne hier mehr tun. Aber die Kürzung der Fördergelder sei nur ein Vorwand – in Wahrheit handle es sich um einen „gezielten, ideologisch motivierten Angriff“ auf die führenden Unis der USA.
Satirisch betrachtet: Das Urteil las sich, als hätte die Richterin einen dicken Edding genommen und „Trump, setz dich hin!“ an den Rand geschrieben.
Harvard – die Bank mit angeschlossenem Hörsaal
Mit einem Stiftungsvermögen von 53 Milliarden Dollar ist Harvard reicher als manch europäischer Staatshaushalt. Während andere Unis bei Kürzungen in Panik verfallen, öffnet Harvard einfach eine neue Spendenmail an seine Alumni. Ergebnis: Eine Welle von Sympathie-Millionen, die im Sekretariat vermutlich mit „Betreff: Fuck Trump“ verbucht wurde.
Politikwissenschaftler Ryan Enos kommentierte süffisant: „Wir können eine ganze Weile durchhalten.“ Satirisch übersetzt: „Wir haben so viele Rücklagen, dass wir notfalls die NASA kaufen und auf dem Mars eine Zweigstelle eröffnen können.“
Trumps Angriff: Ideologie mit Taschenrechner
Für Trump war der Angriff auf Harvard ein doppelter Triumphversuch: Erstens, die Universitäten in den Kulturkampf zu zwingen, zweitens, der eigenen Basis zu zeigen, dass „liberale Eliten“ endlich einen Dämpfer bekommen. Das Ergebnis? Statt Harvard kleinzukriegen, brachte er die Elite-Uni in die Rolle des Robin Hood der Wissenschaft – mit Milliarden auf dem Konto und moralischem Rückenwind.
Satirisch könnte man sagen: Trump wollte Harvard die Mittel entziehen, am Ende hat er ihnen noch eine Sympathiekampagne im Wert von Milliarden geschenkt.
Die größere Bühne: Machtkampf statt Bildung
Der Fall zeigt, wie weit die Trump-Regierung bereit ist, ihre Ideologie über Wissenschaft, Bildung und sogar Rechtsstaat zu stellen. Diversitätsprogramme und Forschungsgelder werden zu Schachfiguren in einem politischen Spiel, bei dem es längst nicht mehr um Inhalte geht, sondern nur um Machtinszenierung.
Harvard bleibt standhaft – nicht zuletzt, weil es sich das leisten kann. Das Urteil macht deutlich: Selbst wenn Trump die halbe Regierungsmacht auf Harvard wirft, bleibt am Ende eine Universität übrig, die mehr Kapital hat als das Verteidigungsministerium Kaffeebudget.
Eine Wasserpistole gegen eine Yacht
Am Ende bleibt ein Bild, das die Situation perfekt zusammenfasst: Trump steht mit eingefrorenen Fördermitteln da wie ein Mann mit Wasserpistole, der versucht, eine Luxusyacht zu versenken. Harvard segelt unbeirrt weiter – im Windschatten von Milliarden, Spenden und einer Aura, die stärker glänzt, je mehr Washington angreift.
Der Präsident wollte die Universität in die Knie zwingen – und hat ihr stattdessen kostenlose PR und frisches Spendengeld beschert. Harvard hat nicht nur das Urteil gewonnen, sondern auch das Image-Match: Jetzt gilt die Uni als Bastion gegen den politischen Größenwahn – und Trump als Mann, der sich am Ende sogar an einer Elite-Uni die Zähne ausbeißt.