- Veröffentlicht am
- • Politik
Vier Milliarden Dollar im Gefrierfach: Trumps Kühlschrank-Außenpolitik
- Autor
-
-
- Benutzer
- tmueller
- Beiträge dieses Autors
- Beiträge dieses Autors
-

Donald Trump hat es wieder getan: Mit einem Schlag sitzt die US-Außenpolitik auf Eis – wortwörtlich. Vier Milliarden Dollar Hilfsgelder, die eigentlich für internationale Projekte vorgesehen waren, wandern in den Tiefkühlschrank des Weißen Hauses. Verwendungszweck? Noch unklar. Wahrscheinlich eine Mischung aus „America First“, „Golfplätze sanieren“ und „goldene Tapeten im Gäste-WC“.
Das Ganze wirkt wie ein makaberer Kühlschrank-Sketch: Während anderswo Kinder auf Nahrung, Medikamente oder Schulen warten, öffnet Trump die Tür seines gigantischen Staatskühlschranks und sagt: „Sorry, ihr steht nicht auf meiner Einkaufsliste. Heute gibt’s nur noch was für mich.“
Der Supreme Court als Gefrierfachverlängerung
Der Oberste Gerichtshof, eigentlich mal als unabhängige Gewalt gedacht, spielt inzwischen die Rolle des stillen Mitbewohners: Er nickt alles ab, solange der Hausherr nicht vergisst, Milch und Eiscreme nachzukaufen.
Mit knapper Begründung entschieden die Richter: Die Hilfsorganisationen hätten keine Klagebefugnis. Übersetzung: „Wenn ihr kein eigenes Richterzimmer im Supreme Court habt, könnt ihr euch die Mühe sparen.“ Gleichzeitig erklärte das Gericht, die Außenpolitik des Präsidenten wiege schwerer als der Schaden bei den Empfängern. Logik-Test: Der Schaden für Millionen hungernde Menschen ist zwar tragisch, aber nicht so wichtig wie die Laune eines Mannes, der gerne Golf spielt und Tweets schreibt.
Drei liberale Richter stimmten dagegen – eine mutige Geste. Doch im konservativ dominierten Gericht ist das so, als würde man in der Sauna einen Eiswürfel gegen den Klimawandel werfen.
USAID – von der Weltrettung zum Weltabschied
Die Entwicklungsbehörde USAID, einst Stolz amerikanischer Außenpolitik, hat am 1. Juli ihre Arbeit offiziell eingestellt. Jahrzehntelang finanzierte sie Wasserprojekte, Schulen und Gesundheitszentren. Jetzt bleibt von der einstigen Mission nur ein leerer Kühlschrank zurück – mit einem Post-it dran: „Geschlossen wegen MAGA.“
Hilfsorganisationen weltweit sind fassungslos. Nicht nur, weil die USA eine zentrale Säule der internationalen Hilfe weggezogen haben, sondern auch, weil sie plötzlich feststellen müssen: Das Land, das einst „Freiheit und Demokratie“ exportierte, liefert nur noch Merchandise und Gerichtsbeschlüsse.
Der Kongress – das Scheckbuch ohne Deckung
Eigentlich bestimmt laut Verfassung der Kongress, wohin das Geld geht. Doch Trump hat das System umgedeutet: Der Kongress schreibt zwar die Schecks, aber Trump entscheidet, ob er sie einlöst oder lieber als Bierdeckel benutzt.
Das ist ungefähr so, als würde ein Ehepartner das Haushaltsgeld für Strom und Miete zweckentfremden, um eine lebensgroße Statue von sich selbst im Garten aufzustellen – mit dem Hinweis: „Das ist Außenpolitik, das geht euch nichts an.“
Außenpolitik als Tiefkühldiplomatie
Trumps Politik lässt sich leicht zusammenfassen: Wenn das Geld im Ausland landet, ist es verschwendet. Wenn es im eigenen Land eingefroren bleibt, ist es eine „Investition in die Zukunft“. Ob die Zukunft damit besser wird, ist fraglich – aber immerhin bleibt das Bargeld gut gekühlt.
In dieser neuen Diplomatie-Logik gibt es keine Partner mehr, nur noch Kunden. Wer amerikanische Hilfe will, muss vermutlich demnächst ein Kundenkonto anlegen, inklusive Passwort und Zwei-Faktor-Authentifizierung via „America First“-App.
Das große Einfrieren als Strategie
Trump inszeniert sich als der große Kühlschrankmeister: • Auslandshilfen? Eingefroren. • Internationale Beziehungen? Schockgefrostet. • Globale Zusammenarbeit? Vakuumverpackt. • Demokratieexport? Abgelaufen, bitte entsorgen.
Und während Hilfsorganisationen verzweifeln, sieht Trump im Spiegel sein eigenes Werk: ein Land, das sich selbst genug ist – und die Welt drumherum ignoriert wie einen übersehenen Rest Joghurt hinten im Kühlregal.
Tiefkühlkost mit politischem Beigeschmack
Die Welt kann sich auf eine längere Eiszeit einstellen. Trump führt keine Außenpolitik im klassischen Sinne – er betreibt eine Art Kühlschrankverwaltung. Alles, was nicht auf seiner Speisekarte steht, kommt ins Gefrierfach oder landet gleich im Müll.
Die eigentliche Tragik dabei: Der Supreme Court legitimiert dieses Vorgehen, anstatt die Sicherung rauszudrehen. So bleibt nur die bittere Erkenntnis: Mit Trumps Rückkehr ist die amerikanische Außenpolitik keine Wärmestube mehr – sondern eine Kühlkammer mit rotem Vorhängeschloss.
Randbemerkung: Man möchte fast wetten, dass Trump im Keller des Weißen Hauses eine Eistruhe aufgestellt hat – beschriftet mit „America First“. Darin lagern vier Milliarden Dollar, 25 Packungen Chicken Nuggets und ein unterschriebenes Baseball-Cap.