Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Mission Mitternacht: Wie Tulsi Gabbards Team die CIA überrumpelte – und die Kennedy-Akten im Nachteinsatz befreite

Autor
Mission Mitternacht: Wie Tulsi Gabbards Team die CIA überrumpelte – und die Kennedy-Akten im Nachteinsatz befreite

Mitternacht bei der CIA: Wie Tulsi Gabbard die Kennedy-Akten „abholte“, als wären sie bei Amazon falsch zugestellt worden

Es gibt Ereignisse in der US-Politik, bei denen man sich fragt, ob Washington gerade eine neue Comedy-Serie ausprobiert, oder ob die Realität endgültig beschlossen hat, das Drehbuch selbst zu schreiben. Der jüngste Fall, bei dem Mitarbeiter der Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard unangekündigt in ein geheimes CIA-Archiv marschierten, um die Kennedy-, RFK- und MLK-Akten einzusammeln, gehört zu den Momenten, die so bizarr sind, dass sie sich jeder Satire eigentlich entziehen. Aber gut: Wir versuchen es trotzdem.

Ein Präsident mit einem Dekret – und eine CIA mit der Geschwindigkeit eines Winterschneckenrennens

Die Geschichte beginnt mit Präsident Donald Trumps Anordnung aus dem Januar. Ein Dokument, in dem er die sofortige Freigabe der jahrzehntealten, staubig gewordenen Kennedy-Akten verlangte. Eine Anweisung, die vermutlich eleganter geklungen hätte, wenn Trump sie nicht mit der Begeisterung eines Mannes unterschrieben hätte, der gerade entdeckt hat, dass Verschwörungsmythen hervorragende Ablenkungstools sind.

Die CIA hingegen reagierte auf die Anordnung mit genau der Geschwindigkeit, die man von einer Behörde erwartet, deren Archivsystem irgendwo zwischen Dampflok und Faxgerät angesiedelt ist. Also: nicht. Man prüfte. Man sichtete. Man verzögerte. Man stellte interne Fragen wie: „Können wir noch einmal 90 Tage beantragen, um herauszufinden, warum wir die letzten 60 Jahre gebraucht haben?“

Im Gabbard-Team hingegen stieg der Blutdruck – und der Geduldsfaden sank

Seit Januar wuchs im Team der Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard der Frust. Nicht etwa, weil die CIA nichts tat – das wäre man gewohnt. Sondern weil die CIA so konsequent nichts tat, dass es selbst für Washingtoner Verhältnisse auffiel.

Irgendwann fiel also die magische Entscheidung: „Wir gehen jetzt selbst hin.“

Ein Satz, den normalerweise Männer sagen, bevor sie im Baumarkt etwas kaufen, was sie nicht brauchen. Nicht aber, bevor man in ein geheimes CIA-Archiv einbricht.

Die Aktion: Wie eine Spedition – nur mit Geheimdienstakkreditierung

Reuters berichtet von drei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Und deren Schilderungen lesen sich wie eine Mischung aus Thriller, Bürokratiestau und politischer Schnitzeljagd.

Anfang April erschien Gabbards Team unangekündigt im geheimen CIA-Archiv im Großraum Washington. Nicht etwa höflich klingelnd, sondern mit der Energie einer Mission, die man normalerweise mit Nachtsichtgerät durchführt.

Die Szene muss man sich vorstellen wie:

CIA-Mitarbeiter: „Kann ich Ihnen helfen?“ Gabbard-Team: „Nein, danke. Wir holen nur die Kennedy-Akten ab.“ CIA-Mitarbeiter: „… bitte WAS?“

Der Einsatzleiter soll erklärt haben, man sei „auf Mission für Gabbard“. Was wiederum klingt wie der Name einer patriotischen Wrestling-Veranstaltung.

Und die CIA – berühmt dafür, weltweit Staatsstreiche zu organisieren – war offenbar tatsächlich überrascht. Das allein ist die eigentliche Nachricht.

Der Aktenabtransport: Mindestens so professionell wie ein Umzug um zwei Uhr morgens

Eine der Quellen berichtet, die Übergabe der Akten an das Nationalarchiv in Maryland habe sich bis 2 Uhr nachts hingezogen. 2 Uhr morgens – die Uhrzeit, zu der in Washington sonst nur Lobbyisten, Taxifahrer und übermotivierte Thinktank-Mitarbeiter wach sind.

Das Nationalarchiv öffnete also offenbar mitten in der Nacht, um ein paar Kisten entgegenzunehmen, die jahrzehntelang als „streng geheim“ galten. Man fragt sich: Hatten sie wenigstens einen Lieferschein? Wurde ein Zustellercode verlangt? „Bitte bestätigen Sie mit Ihrer Unterschrift, dass Sie diese jahrzehntelangen Politiksprengsätze übernommen haben.“

Einige Quellen sprechen von „konfrontativem Austausch“, andere von „professionellem Vorgehen“. Was bedeutet: Es war so wie an Flughafenschaltern – alle sind höflich, während sie sich innerlich anschreien.

Interne Spannungen? Laut Weißem Haus natürlich nicht

Das Weiße Haus wies Berichte über Spannungen zurück. Eine Formulierung, die in Washington ungefähr so glaubwürdig ist wie der Satz: „Der Hund hat die Hausaufgaben gefressen.“

Denn selbstverständlich führt es zu Spannungen, wenn eine Geheimdienstchefin den größten Auslandsgeheimdienst der USA überrumpelt wie eine WG, die ihren Mitbewohner beim Verstecken der Pfandflaschen erwischt.

Die CIA, die gern von sich behauptet, alles zu wissen, war offenbar die letzte Behörde, die wusste, was gerade passiert.

Die Frage, die alle stellen: Was stand da eigentlich drin?

Der Grund für diese Operation war klar: Langjähriger politischer Druck, die Kennedy- und MLK-Akten endlich freizugeben.

Doch der interessanteste Aspekt bleibt: Wenn die CIA derart nervös wird, dass sie die Akten lieber nicht rausrückt – und Gabbard gleichzeitig derart entschlossen, dass sie sie „abholen“ lässt – dann liegt der Verdacht nahe, dass die Inhalte explosiver sind als gedacht.

Vielleicht wird man in Zukunft lesen:

  • dass bestimmte Hinweise jahrzehntelang falsch eingeordnet wurden,
  • dass politische Interessen Archivprozesse beeinflusst haben,
  • oder dass die CIA einfach vergessen hat, den Karton zu etikettieren.

Man weiß in Washington nie, ob eine Verschwörung vertuscht wird oder nur ein Verwaltungsfehler.

Ein Staat, drei Behörden, null Kommunikation

Der Fall zeigt das typische Bild der US-Regierungsmaschinerie:

  • Ein Präsident, der ungeduldig ist wie ein Kind vor Weihnachten.
  • Eine Geheimdienstchefin, die lieber handelt als wartet.
  • Eine CIA, die offenbar nicht darauf vorbereitet war, dass jemand ihre Archive tatsächlich benutzt.
  • Ein Nationalarchiv, das nun um zwei Uhr morgens eine Lieferung annimmt, als wäre es ein nächtlicher Pizza-Notdienst.

Diese Episode ist nicht nur politische Realität – sie ist ein Lehrstück darüber, wie amerikanische Institutionen funktionieren: Manchmal gar nicht. Und manchmal zu gut.