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Weißes Halloween Haus – Obama gegen Trump: Wenn der Ex-Präsident den Kürbis schält

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Weißes Halloween Haus – Obama gegen Trump: Wenn der Ex-Präsident den Kürbis schält

Es war einer dieser seltenen Momente, in denen der politische Betrieb in den USA kurz innehielt – um dann doppelt laut loszulachen. Barack Obama, der sonst mit der Coolness eines Jazzmusikers spricht, hat plötzlich die rhetorische Flammenwerferkanone ausgepackt. Sein Ziel: Donald Trump, der gerade seine zweite Amtszeit wie eine Reality-Show auf dem politischen Drahtseil absolviert.

Und Obama hat geliefert – pointiert, sarkastisch, und mit der Präzision eines Mannes, der weiß, wie man einen Gegner nicht mit Fäusten, sondern mit feiner Ironie zerschmettert.

„Trumps zweite Amtszeit fühlt sich an wie jeden Tag Halloween“, sagte Obama auf einer Wahlkampfveranstaltung. „Nur dass die Masken nicht mehr zum Spaß getragen werden – und man den Clown nicht mehr erkennt.“

Ein Satz, der in die Geschichte eingehen könnte. Und wahrscheinlich auch in Trumps nächstes Truth-Social-Posting.

Wenn Obama austeilt, klatscht’s bis Florida

Obama, sonst eher der Gentleman unter den Politikern, schien diesmal endgültig die Geduld verloren zu haben. Während der Ex-Präsident auf einer Bühne in Virginia sprach, grinste das Publikum – und Trump explodierte zeitgleich auf seiner Plattform Truth Social, vermutlich irgendwo zwischen Großbuchstaben und Adrenalinrausch.

HAT NICHTS VERSTANDEN. SCHLECHTESTER PRÄSIDENT ALLER ZEITEN!!!“, soll es dort sinngemäß geheißen haben. Der digitale Wahnsinn nimmt also seinen gewohnten Lauf.

Obama dagegen hielt die Contenance – und legte nach:

„Ich dachte immer, Halloween sei eine Nacht im Jahr. Aber offenbar leben wir seit vier Jahren in einer Dauerschleife aus Kürbissen, Angst und absurden Kostümen.“

Er sprach von Fake News, vom „Trick or Tweet“, von Trumps Dauerdrama und davon, dass die USA inzwischen mehr Reality-TV produzieren als Gesetze. Das Publikum tobte, die Republikaner schäumten, und irgendwo in Mar-a-Lago zerbrach vermutlich ein weiterer Fernseher.

Politik als Horror-Show

Man muss Obama zugutehalten: Die Halloween-Metapher sitzt. Denn Trumps Regierungsalltag hat tatsächlich etwas von einer endlosen Gruselshow – irgendwo zwischen The Walking Dead und House of Cards, nur mit schlechterem Drehbuch.

Das Weiße Haus gleicht inzwischen einem Geisterhaus, in dem niemand mehr weiß, wer die Tür abschließt. Jeden Tag ein neuer Skandal, eine neue Personalentscheidung, ein neuer Tweet, der das halbe Internet lahmlegt. Und statt Süßigkeiten gibt’s bei Trump „alternative Fakten“.

Die Pressekonferenzen laufen wie billige Fortsetzungen von Horrorfilmen: – Der Präsident erscheint unvermittelt. – Die Journalisten halten den Atem an. – Und alle fragen sich: „Wird er diesmal den Teleprompter besiegen?“

Obama kommentierte das trocken:

„Früher war Politik das Geschäft der Argumente. Heute ist sie das Geschäft der Einschaltquoten.“

Der Rückkehrer mit der scharfen Zunge

Dass Obama sich so deutlich äußert, ist ungewöhnlich. Der Mann, der in seiner Amtszeit für Zurückhaltung und Rhetorik gefeiert wurde, hat offenbar endgültig genug vom politischen Puppentheater seines Nachfolgers.

Er spricht mit der Gelassenheit eines Lehrers, der weiß, dass sein Schüler trotz Nachhilfe jede Prüfung versemmelt. Trump, der sich gern als politischer Heilsbringer inszeniert, wirkt dagegen wie jemand, der Halloween mit „Heiligabend“ verwechselt und glaubt, der Weihnachtsmann sei ein Deep-State-Agent.

Obama nutzt die Bühne des Gouverneurswahlkampfs, um das politische Gleichgewicht wieder etwas zu verschieben – und es scheint, als habe er Spaß daran, Trump genau da zu treffen, wo es ihm am meisten wehtut: im Ego.

„Ich habe acht Jahre damit verbracht, die Welt zusammenzuhalten. Er hat vier Jahre gebraucht, um sie in Brand zu setzen. Das nenne ich Effizienz.“

Die Menge johlte, Twitter (oder was davon noch übrig ist) explodierte – und Fox News sah sich gezwungen, Obamas Auftritt mit dem Kommentar zu versehen: „Ein ehemaliger Präsident verliert die Fassung.“

Wenn der Clown den Regisseur spielt

Obama traf auch den Kern der Sache: Die amerikanische Politik hat sich unter Trump tatsächlich in ein groteskes Spektakel verwandelt, in dem jeder Tag einen neuen Cliffhanger bietet.

Er nannte es „Regieren als Kostümprobe“ – ein Seitenhieb auf Trumps endlose Inszenierung: mal als Opfer, mal als Sieger, mal als Märtyrer. Manchmal alles gleichzeitig, je nach Uhrzeit und Publikum.

Die Regierung als Maskenball – nur dass die Masken schlecht sitzen. Da ein Ölkonzern im Vampirkostüm, dort ein Senator als Zombie der Moral. Und in der Mitte Trump, der den DJ spielt, während die Demokratie auf dem Parkett ausrutscht.

Wenn Halloween zur Staatsform wird

Obama hat mit seiner Attacke nicht nur verbal gezündet, sondern den politischen Nagel auf den Kopf getroffen. Trumps Regierungszeit fühlt sich tatsächlich an wie ein endloser Horror-Marathon, bei dem das Publikum längst vergessen hat, ob es lachen oder schreien soll.

Die einen sehen in ihm den Erlöser, die anderen den Endgegner – aber fast alle sind sich einig: Es ist spektakulär. Nur selten sinnvoll.

Wenn Obama also sagt, Trumps Präsidentschaft sei „wie jeden Tag Halloween“, dann ist das keine Metapher, sondern eine Diagnose. Das Weiße Haus serviert Wahnsinn – und Amerika schaut zu, als wäre es Netflix.