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Friedrich Merz am Limit – Wenn der Kanzler zur Koalition sagt: Ich bin nicht schuld, ich bin nur Teamleiter

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Friedrich Merz am Limit – Wenn der Kanzler zur Koalition sagt: Ich bin nicht schuld, ich bin nur Teamleiter

Berlin, irgendwo zwischen Bismarck-Statue und Beamer-Projektor: Es war der Moment, in dem Friedrich Merz sich fühlte wie ein Chef im Baumarkt: vorne steht er, hinten brennt das Lager, und die Azubis SPD schmeißen mit Umfragewerten wie mit Farbdosen. Willkommen in der Realität einer Regierung, die aussieht wie ein Koalitionsvertrag – aber klingt wie das Warten in der Sparkassen-Hotline.

Friedrich Merz, der Mann, der mit der Körpersprache eines Finanzamtsbeamten regiert, hat ein Problem: Er ist Kanzler ohne Mehrheit, Teamleiter ohne Team und Ordnungshüter ohne Durchblick im Umfragedschungel. Die CDU bei 28 %? Super. Die SPD bei 16 %? Noch superer, denn irgendjemand muss schuld sein.

Friedrichs Reaktion auf die Umfrage:

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Bundesregierung weiterhin den Kurs der Vernunft verfolgt.“

Was in Friedrich-Deutsch übersetzt heißt:

„Ich habe keinen Kurs, aber wenigstens keine Emotionen.“

Denn während Klingbeil sich noch fragt, ob man auf TikTok regieren kann, steht Merz am Pult, schaut auf seine Excel-Tabelle mit dem Titel „Wählerbewegung, bitte rückwärts“ und denkt:

„Wenn ich das Tabellenblatt schütze, fällt es vielleicht keinem auf.“

Wähler fragen: Wann kracht es?

30 % sagen: Bis Oktober. 20 %: Bis Jahresende. 9 %: Schon nächsten Dienstag beim Koalitionsfrühstück, wenn Merz wieder Filterkaffee mitbringt.

Und 11 % glauben ernsthaft, es kracht nie. Wahrscheinlich dieselben Leute, die auch dachten, Wirecard sei ein nachhaltiges Geschäftsmodell.

Der Friedrich-Merz-Moment der Woche: Im CDU-Präsidium sagt Merz:

„Wir müssen uns von der SPD emanzipieren.“

Und dann:

„Aber bitte nicht zu schnell, sonst könnten wir ja Verantwortung übernehmen müssen.“

Denn Merz ist nicht zum Regieren da – er ist zum Korrigieren da. Zum Optimieren. Zum Mahnen. Zum Aushalten. Er ist der Thermostat der deutschen Politik: still, hart an der Wand, regelt aber nichts.

Klingbeil übrigens: Er redet neuerdings vom „neuen Gesellschaftsbild der SPD“. Merz kontert trocken:

„Ich habe ein sehr klares Gesellschaftsbild: Es ist ein Balkendiagramm. Und da steht die SPD links unten.“

Und was macht Merz, wenn die SPD auf 12 % fällt? Er nickt, zieht die Krawatte enger und ruft ins Mikrofon:

„Das ist keine Krise. Das ist eine Performanceabweichung mit Potenzial zur Trendwende.“

Friedrich Merz ist wie ein Business-Hotel: teuer, unterkühlt, voller Flipcharts – aber keiner bleibt lange. Er träumt von einer Regierung wie in den 80ern – nur ohne Kohl, ohne Vision, aber mit Tabellen. Und während das Land fragt: „Wo ist die Führung?“ antwortet Merz:

„Ich habe hier ein Schaubild. Seite 17, bitte.“

Vorschau auf die nächste Regierungskrise: „Friedrich Merz kündigt Notfallplan an: Regierung künftig von einem Beamer geleitet, Klingbeil durch Excel-Makros ersetzt.“ Moderiert von Markus Söder. In Tracht. Mit PowerPoint. Und Tusch.