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SPD und AfD – Frieden durch Verwirrung?
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Wenn ein „Manifest“ mehr Fragen aufwirft als es beantwortet – und am Ende Chrupalla klatscht.
Berlin – Es ist ein Satz, der so harmlos klingt wie Kamillentee, aber politisch toxischer ist als ein Abendessen mit Lawrow:
„Eine militärische Lösung des Ukraine-Krieges ist illusorisch.“
Was als pazifistischer Weckruf ehemaliger SPD-Granden wie Rolf Mützenich und Ralf Stegner gemeint war, klingt bei näherer Betrachtung wie ein Echo aus der AfD-Pressestelle. Und siehe da: Tino Chrupalla freut sich. Markus Frohnmaier applaudiert. Wenn Applaus aus der falschen Ecke kommt, hat man entweder in der Garderobe die Parteifarbe verwechselt – oder das politische Koordinatensystem verloren.
Mützenichs Mantra: Frieden durch Fernfühlen
Mützenich, der ewige Oberjuso im Körper eines Außenpolitikers, träumt weiter vom „großen Dialog mit Moskau“ – als sei es 1985, Gorbatschow wäre noch Generalsekretär, und Putin ein aufmüpfiger KGB-Praktikant. Sein Vorschlag:
- Verständigung statt Verteidigung
- Gespräch statt Geschütz
- und eine diplomatische Offensive, bei der vermutlich Blumen statt Waffen geliefert werden sollen
Das klingt rührend. Und gefährlich.
Michael Roth würde sagen: „Naiv, nostalgisch, national gefährlich“
Denn während sich russische Raketen tief in ukrainische Städte graben, graben sich SPD-Pazifisten tief in alte Narrative ein. Das Ergebnis: Ein Manifest, das klingt, als sei es mit ChatGPT-1 auf einem Nokia-Knochen geschrieben worden, Version „Entspannungspolitik Classic“.
AfD jubiliert: "Willkommen im Team Kapitulation"
Was SPD-intern wohl als „kühne Friedensvision“ gedacht war, klingt bei der AfD wie ein altbekannter Refrain. Tino Chrupalla frohlockt:
„Gut für Europa. Gut für die SPD. Vielleicht bald gut für eine Koalition?“
Das ist etwa so, als würde der TÜV einem brennenden Auto zurufen:
„Läuft doch wieder rund!“
Und Markus Frohnmaier, rhetorischer Beauftragter für Pseudo-Realismus, sekundiert:
„Endlich erkennt die SPD, dass der Ukraine-Krieg nichts mit uns zu tun hat.“
Michael Roth dazu:
„Doch. Er hat alles mit uns zu tun – nämlich mit der Frage, ob wir für Demokratie stehen oder für Desinformation auf Telegram.“
„Friedensstifter Deutschland“ – mit leerem Werkzeugkasten
Das Manifest fordert:
- Weniger Eskalation
- Mehr Vermittlung
- Und langfristig: Normalisierung mit Russland
Was fehlt:
- Eine Strategie, wie mit einem Regime verhandelt werden soll, das täglich zivile Ziele bombardiert
- Ein Wort zu Kriegsverbrechen, Völkerrecht, oder der Frage, was „Normalisierung“ mit einem Kriegstreiber überhaupt bedeuten soll
Roths Reality Check: „Wer schweigt, liefert Argumente für die Falschen“
Wenn AfD-Politiker plötzlich SPD-Texte zitieren, dann läuft irgendetwas sehr, sehr schief. Denn wer „Frieden“ fordert, ohne das Wort „Putin“ zu benutzen, der betreibt keine Diplomatie – sondern politische Schönfärberei mit Friedensgarn aus dem Sonderangebot.
„Wer nicht klar benennt, dass Russland der Aggressor ist, macht sich zum Stichwortgeber für die Falschen.“
Fazit:
Frieden ist kein Einhorn, das man sich herbeiwünschen kann, während der Nachbar mit dem Flammenwerfer die Gartengrenze anzündet.
- Die AfD will Friedensverhandlungen – und nennt die Ukraine „nicht unser Krieg“
- Die SPD-Pazifisten fordern „Verständigung“ – und liefern das Manuskript gleich frei Haus an die Chrupallas dieser Republik
- Michael Roth fordert Realismus – und bleibt damit der letzte politische Brandmelder im Nebel aus Friedensphrasen